Bienenwachs


Die Wachsdrüsen einer Biene, die an der Bauchseite des Hinterleibes sitzen, sind ab dem 12. Tag voll entwickelt. Insgesamt hat das Tier acht solcher Drüsen, also vier auf jeder Seite. Übrigens verkümmern diese Drüsen nach einigen Tagen, deswegen ist die Zeitspanne der Wachsgewinnung recht kurz. 

Über die Drüsen am Hinterleib sondern die Tiere das Wachs ab. Es hat rein optisch noch nichts mit dem Bienenwachs zu tun, wie wir es kennen. Es handelt sich um winzige weiße bis kristallene Plättchen, die das Tier mit den Hinterbeinen aufnimmt und es nach vorne zu den Mundwerkzeugen befördert. Jetzt wird gekaut, eingespeichelt, gekaut. Dadurch wird das Wachs geschmeidig und formbar. Um nochmals eine Zahl zu nennen: Für ein Kilo Wachs werden über eine Million solcher Plättchen benötigt.

 

Und Wachs zu produzieren, kostet Kraft und Energie. Die Baubienen futtern zwischen April und Juni die Menge an Nektar, die für einige Kilo Honig gereicht hätte, um daraus ein Kilo Wachs herzustellen. 

Es hängt von einigen Faktoren ab, wie viel Wachs ein Bienenvolk produziert. Je mehr Nektar die Tiere sammeln, umso mehr Wachs wird hergestellt. Auch das Brutgeschehen spielt eine Rolle - gibt es viel Nachwuchs, benötigen die Tiere viel Wachs. Im Durchschnitt produziert ein einziges Bienenvolk in der Saison zwischen 500 und 800 Gramm Wachs.


 


Die charakteristische sechseckige Form der Zellen entsteht übrigens durch einen physikalischen Effekt, ursprünglich sind sie rund. Der eigentliche Bau schreitet voran, indem sich die Tiere wie eine Traube aneinanderhängen und von oben nach unten die Waben bauen. Dazu verwenden sie die ausgepressten und durchgekauten Wachsplättchen und kleben es an die Zellwände. Durch ihr eigenes Körpergewicht fungieren die Tiere quasi wie eine Art Lot, so entstehen in kürzester Zeit sechseckige Zellen, die in ihrer Gesamtheit als Waben bezeichnet werden.



Mittelwände

Der Imker hat die Möglichkeit, den Bautrieb eines Bienenvolkes zu unterstützen. Dazu setzt er sogenannte „Mittelwände“ ein, also vorgefertigte Wachsplatten. Diese Platten werden meist im Ernte- oder Brutbereich eingesetzt und von den Tieren ausgebaut. So kann ein Imker die Waben zur Ernte entnehmen, ohne den Wabenbau zu zerstören. Zudem sparen die Tiere durch die vorgefertigten Wachsplatten Zeit und Energie.


Die Waben dienen dem Bienenvolk als Vorratsspeicher, als Brutstätte und als Produktionsplatz. Obwohl der Bautrieb bei Bienen extrem ausgeprägt ist, betreibt ein Volk ohne Königin keinen Wabenbau. Denn wenn keine Königin vorhanden ist, rechnet die Biene auch nicht mit Brut und ohne Brut, ist auch keine Zelle notwendig.


Das Bienenwachs wird gelb

 

Wie schon gesagt, direkt nach dem „Auspressen“ ist Bienenwachs weiß bis farblos. Ist es als Baustoff verbaut, kommen Propolis, Pollenfarbstoffe, Kotreste und Larvenhäute hinzu. So verdunkelt sich das Wachs von einem gelblichen bis rötlichen Farbton. 

Deswegen reinigt man das Wachs, das geschieht durch Verflüssigen und Filtern. So setzen sich Schwebstoffe ab, die so leicht entfernt werden können. Häufig muss das Wachs mehrere Mal erhitzt und gefiltert werden, bis am Ende schönes, gelbes Wachs entsteht. Dies funktioniert zum Beispiel über eine Sonnenwachsschmelze. 

Verbleiben die Schwebstoffe im Wachs, könntest du es beispielsweise nicht zur Kerzenherstellung verwenden, da die Brenneigenschaften beeinflusst werden. Auch in der Naturkosmetik ist reines, auf Rückstände geprüftes, Wachs die bessere Wahl. 

 


Die Imkerei Hinse stellt Produkte nur mit eigenem Bienenwachs her. Wir können daher immer sicher sein, dass keine Verunreinigung stattfindet oder das Wachs anderweitig behandelt wurde. 

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